Sommerfrische im Wienerwald – Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele

Während ein heißer und sonniger Tag beinahe nahtlos in den nächsten überging, fand ich im Wienerwald die Sommerfrische, die ich suchte. Nur wenige Kilometer von Wien entfernt, verbirgt sich eine landschaftliche Idylle aus Wald, Wasser und Weinreben. Im Herzen des UNESCO-Biosphärenpark befindet sich Baden bei Wien – die Kaiserstadt. 

Anders als sich auf den ersten Blick erahnen lässt, befinden sich inmitten des Wienerwaldes zahlreiche Ausflugsziele. Wer sich also eine Auszeit vom hektischen Alltag in der Stadt gönnen und der Hitze etwas entfliehen möchte, ist hier genau richtig. 

Das erwartet dich in diesem Beitrag

Sehenswürdigkeiten in Baden bei Wien 

Baden bei Wien befindet sich im Herzen des Wienerwaldes, direkt an der Thermenlinie. Bereits seit Kaiserzeiten ist Baden bei Wien ein beliebter Sommerfrische-Ort. Die warmen und heilsamen Schwefelquellen waren mit ein Grund, weshalb sich die Kaiserfamilien und Musiker, wie Beethoven oder Mozart, den Sommer über in Baden einfanden. Ihre Vorliebe für das gesellschaftliche Leben und die Weinberge prägt die Stadt bis heute. 

Das Stadtzentrum von Baden ist klein und überschaubar, dennoch voller Leben. Beim Spaziergang  – oder besser gesagt „Lustwandeln“ – durch die Stadt stoße ich immer wieder auf die glanzvollen Spuren der Vergangenheit, kombiniert mit einem Hauch von Moderne.

Rosarium im Doblhoffpark

Mein erster Stopp führt mich direkt zum Rosarium im Doblhoffpark. Hier gibt es neben 30.000 Rosenstöcken und 800 unterschiedlichen Rosensorten auch einen kleinen Teich, der zum Rudern einlädt. Die beste Zeit den Park zu besuchen ist im Juni, denn dann präsentieren sich die Rosen in ihrer vollen Pracht. 

Das Beethovenhaus 

Auf dem Weg zurück ins Stadtzentrum komme ich am Beethovenhaus vorbei. Hier hatte Ludwig van Beethoven während seiner Besuche ein Zimmer im 1. Obergeschoss. Große Teile der 9. Sinfonie, aus der die heutige Europahymne entstammt, entstanden in den Gemäuern der Rathausgasse 10. Heute befindet sich hier ein Museum. Die biedermeierlichen Wohnräume geben Einblick in das Leben des Komponisten. 

Das Arnulf Rainer Museum 

 Nur eine Straße weiter stoße ich auf das Arnulf Rainer Museum, ein architektonisches Juwel aus dem Jahr 1881. Noch beeindruckender ist die Geschichte des Hauses, denn Kaiser Franz bevorzugte bei seinen jährlichen Kuraufenthalten in Baden seit 1796 das Frauenbad. Für ihn gab es damals sogar einen eigenen Eingang. Nach der Errichtung des neuen Kurmittelhauses wurde der Badebetrieb im Frauenbad 1973 eingestellt. Seitdem ist das ehemalige Heilbad ein Museum. Seit 2009 präsentiert der weltweit bekannte Künstler Arnulf Rainer seine zeitgenössischen Werke. Der Name der aktuellen Ausstellung: Rosa Rot Himmel Blau.

Der Hauptplatz 

Auf dem Weg zum Kurpark komme ich am Hauptplatz vorbei, wo sich die fast 20 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule, das Rathaus und das Kaiserhaus, die Sommerresidenz der Habsburger, befinden. Dort entdecke ich auch das Café von Herwig Gasser „Süßes vom Feinsten“ wo sich früher die kaiserliche Hofbackstube befand. Zeit für eine kurze Pause in der Sonne, mit feinstem einer feinen Melange und einer hausgemachten Himbeerschnitte.

Der Kurpark 

Kaiserin Maria Theresia errichtete hier die erste Parkanlage der Stadt. Heute zählt der Kurpark zu einer der schönsten Gartenanlagen Österreichs. Das Juwel des Parks: der Ursprung der ältesten Thermalquelle Badens, die Römerquelle. Direkt unterhalb des ehemaligen Kurhauses, in dessen historischen Gemäuern sich heute das Congress Casino Baden befindet. Das Schwimmbad „Römertherme Baden“ befindet sich ein paar Gehminuten von der Ursprungsquelle entfernt.

Der Kurpark diente damals wie heute zur Unterhaltung. Neben dem Casino befindet sich nach wie vor ein Musikpavillon für Konzerte im Park. Ebenso ein nettes Café „Kur Park Café Florian“, das bei schönem Wetter zum Kaffeetrinken, mit Blick auf den Udine Brunnen einlädt. Vom Café aus führt der Weg zum Lanner Strauss Denkmal. Bereits dort erwartet mich ein wunderbarer Ausblick über die Stadt. Noch beeindruckender wird der Ausblick, der über die Stadtgrenzen in den Wienerwald hinaus geht, etwas weiter oben im Park, beim Beethoventempel. 

Hier finden im Sommer auch Mondscheinkonzerte, bei denen es sich die Besucher auf einer Picknickdecke gemütlich machen, statt. 

Die Hausvionthek in Baden 

Den Stadtspaziergang durch Baden lasse ich in der Hauervinothek ausklingen. Hier gibt es ausschließlich Weine von Winzern der Thermenregion. Rund 1.900 Hektar Reben lehnen sich an die Hänge des Wienerwalds. Zu den wichtigsten Rebsorten der Region zählen Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent und Pinot Noir.

Festival La Gacilly-Baden 

Während meines Spaziergangs durch die Stadt, stoße ich immer wieder auf großartige Fotografien des Festival La Gacilly-Baden, der größten Open-Air Fotoausstellung Europas. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der französischen Stadt Gacilly bereits zum 5. Mal umgesetzt. Insgesamt sind mehr als 1.500 Fotografien in Baden ausgehängt und zu einem 7 Kilometer langen Rundweg miteinander verbunden. Der Titel der diesjährigen Ausstellung lautet „NORDWÄRTS“. Die Werke der Fotografen und Fotografinnen sollen die Rauheit Nordeuropas widerspiegeln.

Ausflugsziele im Wienerwald 

Der Wienerwald ist ein Freizeitparadies für Wanderer, Radfahrer, Musik- und Kulturliebhaber und Genießer, die Wert auf ein gutes Glas Wein legen. Mit der Nähe zur Großstadt Wien ist der Wienerwald seit Kaiserzeiten ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Städter nützen die Vorzüge des Wienerwaldes seit jeher zur Sommerfrische – einer Auszeit von Hektik, Lärm und stehender Luft zwischen den Gemäuern in der Stadt.

Im Jahr 2005 wurde das Naherholungsgebiet mit dem UNESCO Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet. Der Wienerwald erstreckt sich über 105.000 Hektar und umfasst 51 Niederösterreichische Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirke. Wie ein Halbkreis liegt der Wienerwald um die Großstadt Wien. Von Klosterneuburg im Norden, über Pottendorf im Süden, bis Klein Neusiedl in der Nähe vom Wiener Flughafen im Westen. 

Typisch für den Wienerwald: seine landschaftliche Vielfalt. Hier treffen Wiesen, Äcker, Weingärten und Wälder aufeinander. Dabei gibt es die drei Grund-Waldtypen Laubwälder, Mischwälder und Nadelwälder.

Sommerfrische im Thermalbad Vöslau

Mehr Sommerfrische als im Thermalbad Vöslau ist fast nicht zu finden. Das Herzstück des historischen Schwimmbads: die Ursprungsquelle von Vöslauer. Ein mehr als 15.000 Jahre alter Naturschatz. Klares, reines Wasser mit wertvollen Mineralstoffen. 

Das Thermalbad Vöslau wurde bereits 1873 eröffnet und ist auch heute noch ein architektonisches Juwel. Auf 45.000m² Parkanlage befinden sich inzwischen 4 Becken, Kabinen und Apartments, in denen während der warmen Monate die Sommerfrische genossen wird. Im Schwimmbad wohnen – davon haben wir glaub ich alle als Kinder geträumt.  

Nach dem Schwimmen lädt die „Kabine 21“ zum Verweilen ein. Mit Blick auf das grüne Becken und die Ursprungsquelle werden neben Kaffee und erfrischenden Getränken auch kulinarische Köstlichkeiten serviert. 

Durch das Helenental nach Stift Heiligenkreuz

Im Wienerwald befinden sich über 1.200km markierte und beschilderte Rad-und MTB Strecken. Einer davon führt mich entlang der Schwechat, durch das wunderschöne Helenental zum Stift Heiligenkreuz. Der knapp 12 Kilometer lange Radweg führt größtenteils durch einen Buchenwald. Die Blätter sorgen für Schatten und somit für genüssliche Sommerfrische. 

Ein Ausflug zum Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz lohnt sich nicht zuletzt wegen der Klostercremeschnitte, sondern auch wegen der mehr als imposanten Architektur des Zisterzienerklosters, das 1133 gegründet wurde. Der Bau des Klosters dauerte mehrere Jahrhunderte. Wer beim Besuch genau hinsieht, erkennt die unterschiedlichen Baustile im Inneren der Kirche. Beispielsweise ist die Größe der Fenster unterschiedlich. Auch im Innenhof ist erkennbar, dass die Stiftskirche eine andere Architektur pflegt, als die anderen Gebäude des Innenhofs – der übrigens bewusst unsymmetrisch angelegt wurde. 

Sommerfrische im Gastgarten des Heuriger 

Bevor ich den Abend in guter Gesellschaft im Weingut Herzog ausklingen lasse, besuche ich die Weinhänge der Familie. Die reifen Trauben funkeln im Licht der Abendsonne. Als ich entlang des Weges spaziere, wird mir bewusst, wie vielseitig der Wienerwald ist. Auf der rechten Seite befindet sich ein Fichtenwald, den man eher von Urlauben in südlicheren Regionen Europas kennt. Auf der linken Seite – Weinterrassen, so weit das Auge reicht.

Ausgesteckt! Das bedeutet, dass ein Heuriger geöffnet hat und seine Weine ausschenkt.  Oftmals werden noch regionale Klassiker dazu serviert. Ein Heuriger hat nur ein paar Wochen am Stück offen. Deshalb lohnt es sich vorab zu recherchieren, welcher Heurigen gerade „ausgesteckt“ hat.

Gemeinsam mit meiner Begleitung war ich im Weingut Herzog in Bad Vöslau. Hier werden nicht nur wunderbare Weine von den eigenen Reben serviert, sondern es wird auch eine vielfältige Speisekarte geboten. Das Besondere daran: die Klassiker der Region bekommen durch liebevolle Details einen modernen Twist. Verlieren aber keineswegs an Tradition. Was mir besonders gut gefällt: Die Winzerin verarbeitet alles von der. Traube – selbst die Kerne. Diese werden zu Mehl gemahlen. Und daraus werden Kekse gebacken, die dann zum Nachtisch beim Heurigern serviert werden. Beim Wein fiel die Auswahl auf die „Queen“– ein Burgundercuvée aus Chardonnay, Weißburgunder und Neuburgunder.

Hotel Empfehlung in Baden bei Wien: At the Park Hotel 

Du liebst Kunst? Dann kann ich dir das „At the Park Hotel“ in Baden sehr empfehlen. Bereits beim Betreten der Lobby stoße ich auf zahlreiche Kunstwerke und Objekte, die von der Familie des Hauses über mehrere Jahre ausgewählt und gesammelt wurden. 

Die Liebe zur Kunst spiegelt sich auch in der Gestaltung der Zimmer wider. Neben den Standardzimmern bietet das familiengeführte Hotel sieben Themenssuiten, wie beispielsweise die „Weinland Thermenregion Suite“. 

Das Hotel grenzt direkt an den Kurpark an. Je nachdem, auf welcher Seite sich das Zimmer befindet, blickt man direkt in den Kurpark. Auch beim Frühstück auf der Terrasse hat man das Gefühl, mitten im Grünen zu sitzen. Und das, obwohl das At the Park Hotel nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum Badens entfernt ist. 

Werbung. Sowohl der Aufenthalt als auch der Beitrag sind im Zuge einer Kooperation mit dem Tourismusverband Wienerwald entstanden, basierend auf meinen persönlichen Eindrücken.